Abschnitt Gramatneusiedl nach Reisenberg
Diese Tour beginnt natürlich dort, wo die erste Etappe geendet hatte. Nämlich in Gramatneusiedl. Diese zweite Etappe ist jedoch so ausgelegt, dass man bei öffentlicher Anreise am Ende dieser Tour auch wieder dorthin zurückgelangt.
Gramatneusiedl
Dieser Ort liegt im Industrieviertel von Niederösterreich südlich von Wien und somit im südlichen Wiener Becken am Fluss Fischa. Im Jahr 1120 wurde der Ort erstmals urkundlich mit Gezenniusidelen benannt. Gramatneusiedl gehörte bis zu dessen Auflösung am 1. Jänner 2017 zum Bezirk Wien-Umgebung.
Der Ort liegt an der Ostbahn zwischen Bruck an der Leitha und Wien. In Gramatneusiedl zweigt die Bahnstrecke jedoch ab und bildet eine Verbindungslinie nach Wiener Neustadt. Hier gibt es auch ein großes bekanntes Oldtimermuseum.
Die Tour wird nun an der Fischa, im Süden von Gramatneusiedl nahe Neu Reisenberg fortgesetzt. Ein Feldweg führt zunächst in den Südosten entlang der Grenze zu den Bezirken Bruck an der Leitha und Baden. Später teilt dieser Weg die Gemeinden Götzendorf und Reisenberg. Weiter geht es entlang einer Feldstraße, wobei man in der Ferne bereits den Wein- bzw. den Goldberg bei Reisenberg erkennen kann. Obwohl es mehr ein Hügel ist, ist es in der Nähe die einzige markante Erhöhung.
Zwischen den Außerbergäckern und dem Rainspiegelberg geht es nun weiter bis zur Abzweigung nach Reisenberg beim Hochrainer bzw. bei der Weinbergkapelle. Wenig später kann man bereits die Spitze des Kirchturms zu Reisenberg erkennen, worauf man auch schon den Ort erreicht.
Abschnitt Reisenberg nach Leithaprodersdorf
In Reisenberg angekommen werde ich gleich von der schönen Kellergasse empfangen. Das Thema Weinbau ist im gesamten Ort spür- und erlebbar.
Reisenberg
Diese Marktgemeinde gehört bereits zum Bezirk Baden in Niederösterreich. Seinen Namen hat Reisenberg wohl auch vom Bach, welcher durch ihn strömt, nämlich den Reisenbach. Am besagten Goldberg waren einst schon die Römer und Kelten angesiedelt. 1045 wurde Reisenberg erstmals in einer Urkunde erwähnt. Einst wurde die Siedlung in der Türkenbelagerung zerstört und im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut. Bis ins 19. Jahrhundert hatte Reisenberg immer wieder mit oftmaligen Überschwemmungen zu kämpfen. 1892 wurde dann der Leithadamm errichtet.
Der Weg führt mich einmal mitten durch die schöne Ortschaft. Entlang der Kirchen-, Rosen- und Kellergasse gelange ich fast wieder zum Eintrittsort, werde aber kurz davor schon den Nordosten gelotst. Diesmal geht es entlang eines Kieswegs weiter entlang des Wiesflecks. Zu meiner Rechten wird der Reisenbach zu einem munteren Begleiter. Wieder gelange ich an schöne Felder mit interessanten Fernblicken, ehe ich eine betonierte Straße erreiche, welcher ich nun in den Südosten folge. Sie führt mich über den Reisenbach weiter, bis ich das Weiße Kreuz erreiche. Von hier aus habe ich schon einen tollen Blick auf die Ortschaft Götzendorf an der Leitha sowie Pischelsdorf. Und genau zu jenem Ort gelange ich letztendlich und lege meine erste Pause nahe der Pfarrkirche ein.
Götzendorf an der Leitha bzw. Pischelsdorf
Götzendorf befindet sich ebenfalls im Bezirk Bruck an der Leitha. Das südlich verwachsene Pischelsdorf gehört ebenso zu dessen Gemeindegliederung. Götzendorf wurde erstmals 1130 urkundlich erwähnt. Seinen Namen hat es von seinem Gründer, dem Ritter Gezo. Dies war dessen Kosename und bedeutete "Der Mann mit dem Speer".
Götzendorf hatte sich einst im Rahmen der zweiten Türkenbelagerung zur Wehr gesetzt, indem es der osmanischen Armee Nahrung sowie Stroh und Heu für die Pferde untersagte. Daraufhin sollte Götzendorf unterworfen werden. Die Götzendorfer verschanzten sich in ihrer Wasserburg, deren tiefer Graben sie schützte. Allerdings wurde die Burg in Brand gesteckt und der Ort gänzlich zerstört. Im Zweiten Weltkrieg entstand in Götzendorf ein deutscher Militärflugplatz mit dem Codenamen Holunder.
Weiter geht es nun entlang der Schulgasse zu einer Brücke, welche über den Leithakanal führt. Gleich danach zweigt der Weg ab und ich folge dem Karrenweg nun rechts entlang der Leitha in den Süden. Hier befindet sich ein schönes kleines Waldstück namens Grünbühel. Der Weg führt letztendlich zur Gabelung des Leithakanals und des Werkskanals. Beide Arme führen etwas weiter nördlich in den eigentlichen Leithastrom. Weiter führt mich der Weg nun zwischen Leitha und Leithakanal bis zum kleinen Ort Wasenbruck, den ich aber nicht besuche. Ich überquere die Hauptstraße bzw. die L161 und folge weiter der Leitha.
Nach Wasenbruck folgt nun ein schöner, aber lange Weg entlang eines Waldstreifens an der Leitha, welcher zunächst entlang der Zinswiese und später der Lüssefelder führt. Im Süden erstreckt sich jetzt zum Greifen nahe dem Leithagebirge. Bei der Kotzermühle an der Bundesstraße L155, nahe dem Ort Seibersdorf führt nun der Leithakanal und die Leitha zusammen. Ich folge der Leitha weiter in den Südwesten. Erneut folgt ein längeres, eher eintöniges Wegstück an den Neufeldäckern. Als der Weg sich nun endgültig in den Westen kehrt, erreiche ich schließlich den Ort Leithaprodersdorf.
Abschnitt Leithaprodersdorf nach Moosbrunn
Nach dem Eingang zu Leithaprodersdorf erreiche ich zunächst den Sportplatz. Entlang der Sportplatzgasse an der unteren Hauptstraße lege ich dann meine zweite Rast beim Ratschenkreuz ein.
Leithaprodersdorf
Diese Gemeinde befindet sich bereits im Burgenland, genauer gesagt im Bezirk Eisenstadt-Umgebung. Sie liegt genau an der Grenze zu Niederösterreich und schließt direkt am Schwesternort Deutsch Brodersdorf an.
Das Gebiet war einst Teil des keltischen Königreichs Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzbacher Burgberg. In römischer Zeit war das Gebiet um Leithaprodersdorf dicht besiedelt. 1982 feierte die Gemeinde ihr 750. Jahr. 1990 wurden die zur Marktgemeinde Leithaprodersdorf gehörenden Katastralgemeinden Loretto und Stotzing abgetrennt. Leithaprodersdorf und Deutsch Brodersdorf sind heute zwar als Siedlung zusammengewachsen, stehen aber trotzdem jeweils auf einem eigenen Bundesland. Das Wahrzeichen der Gemeinde ist die denkmalgeschützte Bergkirche. Mit dem "Gschlössel" gibt es auch ein Wall-Graben-System einer ehemaligen Wehranlage.
Der Weg führt nun weiter über das westliche Eck bei Deutsch Brodersdorf und kehrt kurz über den Norden hinauf, entlang der Siedlungen, bis man sich auf einer Weidenstraße wieder findet. Nun verläuft der Weg wieder in den Nordosten hinauf entlang der Vier-Eichen Weide. Hier warten einige große Windräder, welche mächtig in den Himmel ragen.
Nach einiger Zeit überquere ich die Bundesstraße L155 und gehe nun nördlich voran. Weiter geht es zunächst zu einem großen Kieswerk. Dort führt der Weg nun links weiter bis zur Bundesstraße B60. Diese wird überquert und schon befindet man sich im Wald der herrschaftlichen Heide. In der Heide überquere ich den Reisenbach und finde mich bei der Raststation im Hirschgehege wieder. Hier kann man die Tiere auch füttern und aus nächster Nähe bestaunen.
Nach der Raststation geht es noch nordwestlich weiter in Richtung Mitterndorf. Noch vor dem Friedhof des Ortes zweigt der Weg kurz rechts ab und nach einer weiteren Linkskehr erreichen wir schließlich den Ort.
Mitterndorf an der Fischa
Mitterndorf gehört wieder dem Bezirk Baden in Niederösterreich an. Diese Siedlung ist mit Moosbrunn zusammengewachsen. Die Gemeindegrenze verläuft durch das Siedlungsgebiet. Die Ortsteile im Nordwesten gehören, als Dorf klassifiziert, zur Gemeinde Gramatneusiedl. Der Ort wird 1220 im Babenberger Urbar erstmals urkundlich als Miterendorf erwähnt. 1239 scheint ein Friedrich von Mitterndorf als Zeuge einer Urkunde auf. Am 9. Juli 1917 wird der Gemeindevorstehung die Bewilligung erteilt, den Ortsnamen Mitterndorf an der Fischa zu führen.
Am Ende dieser Etappe führt der Weg nun noch nordöstlich hinaus aus Mitterndorf entlang der Fischa, bis man die Siedlung Neu-Mitterndorf erreicht, welche an Gramatneusiedl angrenzt. Hier führt der Weg nun links weiter nach Moosbrunn. Ich beende die Tour aber hier und gehe zurück zum Bahnhof Gramatneusiedl. Super Strecke!
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